Beitrag von: Roberto Casavecchia Fotograf & Fachmann Digital Printing, Workshopleitung und Werbung bei Profot AG |
Matte FineArt Papiere haben eine wunderschöne Haptik. Leider sind sie nicht für alle fotografischen Motive gleich gut geeignet. Gerade bei Sujets mit vielen Details, Feinstrukturen, etc. kann die leicht strukturierte Papieroberfläche mit dem Bildmotiv negativ interferieren.
Speziell für Landschafts- und Architekturaufnahmen, aber auch für Portraits, ist eine glatte, strukturlose Oberfläche eher erwünscht. Leider ist auch bei den «supersmooth» Papieren die Oberfläche nicht wirklich glatt, wenn auch weniger strukturiert.
Es ist weltweit das erste matte Inkjet-Papier mit einer Baryt-Beschichtung, hat einen 100% Alpha-Cellulose Träger und eine Bariumsulfatschicht wie das «Baryta Photographique II», welches aber über eine satinierte, semiglänzende Oberfäche verfügt. Das neue Canson Baryta Photographique II Matt hat eine absolut glatte Oberfläche. Es hat eine Grammatur von 310 g/m2 und eine Dicke von 0.32 Millimetern. Das Papier weist eine hohe Steifigkeit auf, dies nicht zuletzt dank dem Alpha-Cellulose Träger.
Zunächst ist es sicher die einmalig, völlig glatte Oberfläche, wo keinerlei Mikrostrukturen mit dem Bild interagieren. Das ICC-Profil von Canson ist ausgezeichnet und ermöglicht eine extreme Aussteuerung der Schattenbereiche, die bis ins kleinste Detail in Helligkeit und Farbe unterschieden werden. Das Gleiche gilt auch für die Lichterbereiche, auch hier werden feinste Abstufungen sauber definiert wiedergegeben. Obwohl es ein mattes Papier ist und dementsprechend mit Matt Black bedruckt werden muss, hat es einen extrem grossen Farbumfang und bringt sehr schöne, dichte Schwärzen aufs Papier. Das Aussergewöhnliche an diesem Papier ist aber auch die Tintenaufnahmeschicht, bzw. die Art wie der Tintenpunkt auf der Schicht festgehalten wird. Angestrebt wird eine möglichst geringe Tintenpunktverbreiterung um eine hohe Schärfe im Druck zu erhalten.
In diesem Falle stellen wir aber zudem eine überaus gleichmässige Darstellung fest. Das ist nicht ganz einfach zu beschreiben und noch schwieriger bildlich darzustellen. Wenn man aber Bilder gedruckt auf Canson Baryta Photographique II Matt mit anderen Prints vergleicht, fällt einem sofort diese schöne, angenehm weiche Darstellung, wie wir es von analog belichteten Bildern aus dem Labor kennen.
Erstaunlich ist eine fast 100% Opazität (99.4). Der Weissgrad ist mit 100.4 einer der höchsten bei matten Papieren. Dies ist auch auf den Einsatz von optischen Aufhellern zurückzuführen, die in moderater Weise zu einem angenehm brillanten Weiss führen. Haltbarkeitsfanatiker werden jetzt die Nase rümpfen, wo optische Aufheller nicht gerade erwünscht sind. Man muss das Ganze aber schon etwas relativieren. Es kommt vor allem auf die Qualität der verwendeten optischen Aufheller an und auch werden Bilder unterschiedlich archiviert, eingerahmt, bzw. präsentiert. Canson Baryta Photographique II Matt erfüllt aber vollumfänglich die ISO-Norm 9706 in Sachen Haltbarkeit, gemäss den Anforderungen von Galerien und Museen.
Der Vergleich mit unserer Referenz für matte Papiere, dem «Canson Rag Photographique», zeigt dass der Farbraum des «Canson Baryta Photographique II Matt» wesentlich grösser ist. Die Zeichnung in den Tiefen ist schlichtwegs spektakulär und so habe ich es noch auf keinem Papier gesehen. Durch den Alpha-Cellulose Träger ist es wesentlich steifer und fühlt sich auch dicker an, als das Rag Photographique mit seinem Baumwollträger, obwohl beide Papiere die gleiche Grammatur aufweisen.
Deutlich zu sehen, dass der Farbraum des Canson «Baryta Photographique II Matt»
wesentlich grösser ist als derjenige des «Rag Photographique».
Im Vergleich zum Canson Rag Photographique (vorne) sind auf der Papieroberfläche des neuen
Canson Baryta Photographique II Matt (hinten) keinerlei Strukturen sichtbar.
Probieren Sie dieses Papier aus und lassen sich selbst davon überzeugen. Ein Feedback oder allfällige Fragen dürfen Sie mir gerne per E-Mail zukommen lassen.
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Das Canson Baryta Photographique II Matt hat eine schöne Planlage, die auch nach einem Druck mit viel Farbauftrag erhalten bleibt. Das gleiche Motiv, gedruckt auf dem Canson Rag Photographique wirkt schon fast etwas aufgerauht, ein wenig körnig. Verstehen Sie mich bitte nicht falsch, Canson Rag Photographique ist nach wie vor ein ausgezeichnetes Papier. Wenn ich aber eine richtige fotografische Abbildung mit maximalem Farbraumumfang möchte, dann ist das neue Canson Baryta Photographique II Matt mein neuer Favorit.
Für die Korrektur der Tintenpunktverbreiterung verwende ich den «Nik Output Sharpener». Es genügen sehr konservative Werte, wie sie im Screenshot ersichtlich sind. Mit wenigen Anpassungen im Druckertreiber können Sie ein Maximum aus Canson Baryta Photographique II Matt herausholen. Trotz der Stärke von 310 g/m2 verwende ich den Einzellblatteinzug für einen genauen Einzug, obwohl dieser für dicke FineArt Papiere nicht verwendet werden kann. Man kann den Treiber aber überlisten: als Medium «Epson Archival Matte» im Druckertreiber sowie im Bedienungsdisplay des Druckers eingeben. Für einen korrekten Transport ist es wichtig den Walzenabstand auf «Breit» und die Papierstärke auf «5» einzustellen.
Im abgebildeten Screenshot sehen Sie die Anpassungen für den Epson SC-P800. Für andere Epson- oder Canon Drucker konsultieren Sie bitte das Handbuch für die entsprechenden Einstellungen.
Als Schweizer Distributor finden Sie in unserem Sortiment auch alle anderen Fine Art-Papiere von Canson Infinity.
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