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So geht's: Bienen fotografieren

Proträt Gian Giordano Profot AG

Beitrag von:

Gian Giordano

Verkaufsleiter Studio bei Profot AG

Ich kann folgende Produkte empfehlen:

Unbemerkt leisten Honigbienen, Wildbienen und zahlreiche andere Insekten einen wertvollen Beitrag zu unserem Ökosystem. Viele unserer Nahrungsmittel sind auf eine Bestäubung durch die fleissigen Helfer angewiesen. So wollte ich die kleinen Helfer gross rausbringen und habe mich in unserem Garten auf die Motivsuche gemacht. Die flauschigen Bienen sind sehr hübsche Motive, denn weltweit gibt es über 16'000 Bienenarten, wovon ca. 615 in der Schweiz vorkommen.

Vorweg: Die Bienen sind meiner Meinung die friedlichsten Lebewesen, die ich kenne. Denn Bienen und Wespen stechen nur wenn sie sich stark bedroht fühlen. Den Stachel verwenden sie ausschliesslich zum Verteidigen in der Nähe Ihres Nestes oder wenn sie gequetscht werden. Beim Fotografieren von Bienen muss man überhaupt keine Angst haben. Um nicht in die Schutzzone des Tieres zu gelangen, empfehle ich ein 100mm Makro Objektiv, um genügend Abstand zu halten.

Die Bienenfotografie ist nicht so einfach!


Sehr aktiv fliegen sie von Blume zu Blume, ohne lange auf einer Blüte zu verweilen. Manchmal fliegen sie ruhig und ich kann die Biene auf den Blüten gut verfolgen. Aber sie sind auch manchmal sehr hektisch, sodass sie schon weiterfliegen, bevor ich durch den Sucher geschaut habe. 

Meine Kamera-Einstellungen


Ich fotografiere im manuellen Modus, stelle die Verschlusszeit zwischen 1/500 und 1/800 Sek. und die Blende zwischen 4 und 8 ein. Um mich auf das Motiv zu konzentrieren, stelle ich den ISO-Wert auf Automatisch ein. So bin ich flexibel unter verschiedenen Lichtsituationen, ohne mich ständig um die Kameraeinstellungen kümmern zu müssen. 

Umgebungslicht oder doch mit Blitz?


Die meisten Makroaufnahmen fotografiere ich ohne Blitz. Einen Makro-Blitz verwende ich dann, wenn ich die Bewegung «einfrieren» möchte, die Bienen im Flug fotografiere und nicht Top-Lichtverhältnisse herrschen. Auf dem Blitz verwende ich immer einen Diffuser, um harte Lichter / Schatten zu vermeiden. Wichtig ist auch ein Stativ oder einen Fernauslöser zu verwenden. Sonst erzeugen Sie nämlich durch die Betätigung des Auslösers eine Kamerabewegung, welche auf dem Foto sichtbar ist. Hilfreich sind auch Bildstabilisatoren, die trotz längerer Belichtungszeit, noch hervorragende Bildresultate liefern können. Schalten Sie zusätzlich die Serienaufnahme und den kontinuierlichen Autofokus ein, um eine höhere Chance auf scharfe Bienenbilder zu bekommen.

Auf der Suche nach der Biene


Ich finde Bienen überall dort, wo es blüht in meinem Garten. Am häufigsten treffe ich dabei Honigbienen an. Sie sind vom Frühling bis in den Herbst aktiv und fliegen jede Blume an, die gerade am Blühen ist. Bei den Wildbienen sieht dies etwas anders aus. Sie gehen nicht an jede Pflanze, sondern spezialisieren sich auf gewisse Pflanzenarten. Um eine der über 600 Wildbienen zu fotografieren, muss man ihre Vorlieben kennen und man findet sie am einfachsten, wenn man nach ihren Lieblingspflanzen Ausschau hält. Also man muss, wie immer bei der Tierfotografie, zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein.


Mein Tipp: Seit ich einen Hund habe, bewege ich mich viel mehr in der Natur und nehme einfach meine Kamera mit. Ich nehme immer mehr Insekten wahr und sehe überall, wo ich hinschaue, Bienen und andere Insekten. Bienen gibt es in allen möglichen Grössen und Färbungen. Ich habe mich entschieden in meinem Garten Nisthilfen / Bienenhotels aufzubauen, so kann ich eine Vielzahl von Wildbienen unterstützen und habe eine Vielzahl meiner Motive direkt vor der Haustür.

Die Perspektive


Ich beobachte zunächst einige Minuten, wie sich die Bienen verhalten. Sind sie sehr aktiv oder bleiben sie lange auf den Blüten sitzen? Welche Blüten werden mehrheitlich angeflogen? Mit meinen Beobachtungen überlege ich mir, wie ich die Biene fotografieren möchte. Ich versuche die Biene von vorne oder von der Seite zu fotografieren, um mit der Schärfenebene das Bild eindrucksvoll zu komponieren. Als Schärfentiefe bezeichnet man den scharfen Bildbereich auf einem Foto. Als Faustregel gilt, dass die Schärfentiefe vom angewählten Schärfepunkt, sich 1/3 nach vorne und 2/3 nach hinten verlagert. Sind auch Bildelemente mit grossem Abstand zueinander gleichermassen scharf, spricht man von grosser Tiefenschärfe. Geringe Tiefenschärfe hingegen bedeutet, dass das Hauptmotiv sich vom Hintergrund löst. Speziell für die Bienenfotografie empfiehlt sich eine mittlere - grosse Tiefenschärfe. Um mehr Tiefenschärfe zu haben, müssen Sie aber unbedingt auf einen ruhigen Hintergrund achten, ansonsten hebt sich die Biene nicht vom Hintergrund ab. Dieser erscheint dann nämlich ästhetisch verschwommen. Die Digitalfotografie ermöglicht es mir, mehrere Bildwinkel auszuprobieren. Wichtig dabei ist, dass Sie immer genügend Speicherkarten im Gepäck haben. Denn mit viel Geduld gelingt es mir nach hunderten von Bildern, genau das, was ich mir vorgestellt habe, zu erreichen. 

Mein Tipp, um mit der Bienenfotografie zu starten


Das Fotografieren von Bienen übt man am einfachsten, wenn man Löwenzahnblüten sucht, denn sie eignen sich besonders gut. Die Bienen verweilen normalerweise mehrere Sekunden auf der Blüte und Sie haben genügend Zeit, die Biene aus verschiedenen Perspektiven und mit verschiedenen Kameraeinstellungen zu fotografieren.


Ich wünsche allen Lesern viel Spass beim Fotografieren und dem Entdecken. Sollten Sie Fragen haben, dürfen Sie mir gerne eine E-Mail senden.

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Zwei Aufnahmen: Links - Biene seitlich, rechts - Biene von vorne

Verschiedene Aufnahmewinkel möglich: von vorne oder seitlich

Biene im Blütenmeer

Warten auf den richtigen Moment

Ausschnitt aus einem Bild von einer Biene

Ausschnitt-Vergrösserung des ersten Bildes

Biene beim Anflug auf eine Blume

Für solche Aufnahmen im Flug wird ein Stativ empfohlen