Beitrag von: Sabrina Senn Online Marketing bei Profot AG |
Immer wieder werde ich im Freundeskreis nach guten Kinderkameras gefragt. Ich sollte es ja wissen, bin ich doch gelernte Fotofachangestellte und seit über 20 Jahren in der Branche. Auch über Soziale Medien sieht man viele solche Fragen. Doch die meisten Kinderkameras haben Funktionen, die man als Eltern nicht will und das beliebte Modell von Nikon ist seit einigen Jahren leider nicht mehr erhältlich. Daher war ich begeistert, als ein Lieferant uns die MyFirst Kinderkameras zeigte. Gerne stellte ich mich mit unserem bald 4-jährigen Sohn für einen kleinen Praxistest zur Verfügung. Erstaunlicherweise hat dieser Test auch mir als Mami einige hilfreiche Erkenntnisse gebracht, welche ich gerne teile.
Das Modell war am schnellsten verfügbar, weshalb der Test mit dieser Kamera gemacht wurde. Die Kamera kann Fotos und Videos aufzeichnen und im Lieferumfang befindet sich zusätzlich ein wasserdichtes Gehäuse, welches bis 3 Meter Tiefe dicht hält bei maximal 180 Minuten. Will man nicht tauchen oder im Regen unterwegs sein, stülpt man den kleinen mitgelieferten Silikon-Schutz über die Kamera. Besonders bei Kleinkindern zu empfehlen. Das getestete Gerät ist kleiner als erwartet und daher super für Kinderhände.
Mitgeliefert ist alles, was man für den Start braucht. Mit den beigelegten Stickern kann die Kamera verziert oder beschriftet werden. Praktisch ist auch der USB-Adapter für die microSD-Karte, damit die Daten auf den Computer übertragen werden können.
Fotografiert wird klassisch mit dem Auslöser. Wird dieser länger gedrückt gehalten, startet die Videoaufnahme, welche mit erneutem Drücken beendet wird. Mittels den Tasten Links/Rechts können verschiedene Filter oder Rahmen aktiviert werden. Hat das Kind (oder ein Erwachsener) diese Funktion erst mal entdeckt, ist man eine Zeit lang beschäftigt – es hat wirklich lustige Filter.
Spiele gibt es dafür auf diesen Kameras keine, weil es ums Fotografieren und Filmen gehen soll.
Auch eine Zoomfunktion gibt es, die Qualität leidet allerdings etwas. Unser Sohn hatte kein Interesse an dieser Funktion, für ihn musste alles schnell gehen und er hat die Distanz eher mit der Kamera selbst verändert.
Die Nutzung ist einfach. Auch wenn wenige Knöpfe für uns Erwachsene nicht immer einfach sind. Die Bedienungsanleitung ist in vielen Sprachen, nur leider nicht in Deutsch. Aber man kommt trotzdem schnell rein. Unser Sohn hatte nicht immer Geduld, den Knopf für das Einschalten 2 Sekunden gedrückt zu halten. Schnell hat er aber gemerkt, dass es auch geht, wenn man einfach ein paar Mal kurz drückt.
Zu erwähnen ist die Sache mit der Auslöseverzögerung… Die ist wirklich nicht ohne. ABER, so habe ich gelernt, dem Kind spielt das keine Rolle. Meinem Kleinkind ist das Endergebnis egal, es will einfach Fotografieren. Und teilweise entstehen lustige Kunstwerke. Ist das Kind etwas älter, wird es merken, dass es die Kamera kurz stillhalten muss.
Gefehlt hat beim getesteten Modell definitiv die Makrofunktion. Mein Sohn ging bei vielem nah ran, denn zoomen war keine Option, und daher wurden viele Bilder unscharf. Ich entscheide mich für unser Kind darum, und auch wegen doppelter Auflösung, für Model Camera 3, welches einen Makromodus besitzt. Zudem ist die Dino-Schutzhülle einfach zuckersüss.
Vielleicht konnte ich mit meinem Beitrag dem ein oder anderen Mami, Papi, Götti, Gotti oder wem auch immer zeigen, dass wir die Anforderungen an eine Kinderkamera vermutlich zu hoch stecken. Spass werden unsere Kinder mit den Kameras auf jeden Fall haben. Denn auch zahlreiche Erwachsene haben das Testgerät von meinem Schreibtisch "entführt". :-)
Haben Sie Fragen oder Feedback bezüglich meines Beitrags, freue ich mich auf Ihre Kontaktaufnahme.
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Links: Aufnahme ohne Zoom
Rechts: Aufnahme mit maximalem Zoom
Oft werde ich gefragt «Kannst du eine Kinderkamera empfehlen, die auch eine gute Qualität hat?». Ganz ehrlich: Dem (Klein-)Kind geht es nicht um die Qualität, das hat mir dieser Test gezeigt und mir als Mami die Augen geöffnet. Es geht um das Fotografieren.
Bei genügend Licht sind die Fotos vor allem auf Distanz absolut in Ordnung. Aber bitte vergessen Sie nicht, dass Ihr Kind eine Kamera für rund 70-100 Franken nutzt, und kein Smartphone von bis zu über 1000 Franken. Wenn es Ihrem Kind oder Ihnen wirklich um hochwertige Qualität geht, dann wird Ihr Kind auch genug alt sein für eine richtige Kamera. Es gibt auf dem Markt zum Beispiel noch Unterwasser-Kompaktkameras, die auch mal einen Sturz aushalten, falls das Gerät robust sein soll.
Als ich die Bilder am Computer begutachtete, hat mich das sehr an die Aufnahmen mit den analogen Kompaktkameras von früher oder mit den Einwegkameras, die es heute noch gibt, erinnert. Wie oft bekam man einen Film entwickelt zurück und von 36 Bildern waren gerade mal 5 brauchbare dabei. Aber was soll’s, mein Sohn hatte einen Nachmittag lang Spass und ich weiss jetzt, was er zum Geburtstag bekommt.
Die Aufnahmesituation...
... das Ergebnis, welches das Fehlen der Makrofunktion bestätigt
Im Vorfeld hatte ich auch die Erwartung an eine Kamera mit heute gewohnter Aufnahmequalität und Geschwindigkeit, zumal ich durch meinen Beruf auch vorbelastet bin mit den Ansprüchen. Unser Sohn hat mir aber gezeigt, dass das überhaupt keine Rolle spielt, denn er will einfach rumknipsen. Und sind wir ehrlich: Wie oft machen wir Fotos mit unserem Smartphone und die Bilder verstauben einfach auf dem internen Speicher? Und das Teilen auf Social Media will ich nicht fördern, also sind diese Kameras perfekt. Gegenüber anderen Kinderkameras haben sie auch keine Spiele enthalten, denn mein Kind soll fotografieren und nicht gamen.